Heut morgen hatte ich mal einen Kunden, dessen Zufahrt ich freiwillig nicht unbedingt gefahren wäre. 😉
Ein Bund U-Stahl musste zum Sandstrahlen. Gesagt getan. Das Bund aufgeladen und die Adresse mal ins Navi getippt. 10 km von Schwalmtal weg; ok…das sollte klappen…und ab die Post.
Kurz vor’m Ziel ging es in ein kleines Industriegebiet. Prima, dachte ich, gleich biste da. Langsam durch das Industriegebiet gerollt und die Firma gesucht. Aber nix…meine Firma war nicht dabei. Am Ende der Straße stand dann ein Schild, welches wir Kraftfahrer nicht so unbedingt sehen wollen: Sackgasse – keine Wendemöglichkeit für LKW! Au weia. Aber mein Navi war der Meinung: „Dooooch, da mußte rein, obste willst oder nicht!“
Nach einem kurzen Stop und dem Auffinden eines Schildes, welches meine Zielfirma auswies, bin ich dann gaaaanz langsam in diese Sackgasse gerollt.
Wie soll ich die nu erklären? Hmmm…es war eher ein geteerter Feldweg, grad so breit wie mein LKW. Am Ende ging es entweder geradeaus in den Wald oder im 90 Grad Winkel nach links in den nächsten geteerten Feldweg. Und eben da sollte ich rein; auch hier wieder ein Firmenschild.
Vorsichtig hab ich mich um die Kurve getastet, immer links den Zaun mit den Schafen auf der Wiese und rechts die ziemlich hohe Buchenhecke im Blick.
Oben angekommen, hörte das geteerte auf einmal auf und der Weg endete auf ’nem Acker.
Um Gottes Willen! Hoffentlich is dat jetzt auch richtig!
Rechts war dann eine Zufahrt, fast wie zu einem Gutshof. Das zweiteilige schmiedeeiserne Tor war offen. Ich also ganz mutig zwischen hohen Bäumen, die links und rechts zu meiner Sorge arg am Auflieger entlang schrabbten, auf den Hof.
Mein erster Gedanke war: „Wie um Gottes Willen kommste hier wieder raus?“ 😮
Der Hof war ein, ich sag mal, festgefahrener Acker, umsäumt von Bäumen und einigen Maschinen und Mini-Baggern. Links nach der Einfahrt stand ein Baum, daneben ein Anhänger. Rechts nach der Einfahrt ein mobiles Stromagregat; mitten in der Fahrspur meines Aufliegers. Ganz knapp kam ich vorbei.
Um hier drehen zu können, musste ein Anhänger der Firma, der dummerweise in meinem Wendekreis stand, auf jeden Fall dort weg. Aber das sollte erstmal meine Sorge nicht sein.
Ich hab mich im Büro gemeldet und die Dame kam auch sofort mit raus. O-Ton: „Oh Schreck! So ein großer LKW! Wie bekommen wir Sie hier denn wieder raus?“ Tja…DAS war irgendwie auch mein erster Gedanke!
Der Stapler kam und wir haben abgeladen.
Währenddessen trudelte der Fahrer mit dem LKW der Firma ein und fragte mich, ob er den Anhänger wegfahren soll, damit ich wieder raus käme.
„Das wäre super! Danke!“
„Warte mal kurz, ich hänge an. Aber tu mir bitte einen Gefallen: halt mal meine Eier?“
WAS sollte ich?
„Sach ma, wat is denn mit Dir nich in Ordnung?“, lachte ich. „Deine Eier halten?! Geht’s noch?“
Und ging zu meinem LKW. Er rief hinter mir her, dass ich ihm doch bitte eben seine Eier annehmen sollte.
Nu war ich aber doch neugierig. Eier halten…was hatte er vor? Und als er mir eine Stiege Eier vom Bauern in die Hand drückte, hätte ich fast lachend flach gelegen.
„Was dachtest Du denn, was ich mit Eier meine?“
„DAS willst Du jetzt nicht wirklich wissen! Aber woher soll ich denn wissen, dass Du eine Stiege Eier hinten auf dem Tritt am LKW stehen hast? Mensch.“
Da war es mit der Ernsthaftigkeit vorbei. Vor lachen konnten wir beide jetzt nix mehr machen. 😀
Nachdem wir uns wieder einigermaßen gefangen hatten, fuhr er den Anhänger raus und ich bin wieder abgedampft.
Seine Worte zum Abschied: „Beim nächsten Mal drück ich Dir die Eier direkt inne Hand, ohne was zu sagen!“
„Pass lieber auf, dass ich Dir keine Eier mitbringe!“ :D:D
Oder: wie man morgens um kurz nach 9 schon den ersten Lachflash kriegt! 😂😂
2 comments for “Halt mal meine Eier”