Meine deutliche Meinung!

Ich bin nun schon seit einiger Zeit bei Facebook und auch in diversen „Fahrer, Trucker, Berufskraftfahrer-Gruppen“ vertreten. Auch beobachte ich das Verhalten unter den Fahrern im world wide web allgemein, auf den Straßen und einige Aktionen, die das Ansehen von uns Fahrern verbessern soll; genauso sollen die Arbeitsbedingungen und die Akzeptanz steigen. Solche Aktionen sind echt nötig, aber wenn ich nun in dem Atemzug lesen muss, dass sich die Gruppenmitglieder gegenseitig an die Gurgel gehen, die Gruppengründer/Admins Posts löschen, die nicht der Ideologie entsprechen, Groupmembers als extreme Hardliner auftreten und versuchen mit Drohungen etwas zu erreichen, Plakate für „Protestaktionen“ entworfen werden, die meiner Meinung nach zu bunt sind (weißer Grund mit schwarzer Schrift und, wenn eine bunte Farbe benutzt werden soll, rot. Der Ersteller der Plakate hat sehr viel Arbeit und sehr viel Zeit in diese gesteckt! Das finde ich super!), dann bin ich erschrocken und frage mich, ob das das richtige Vorgehen ist, das Bild des Berufskraftfahrers nach außen aufzupolieren. Ich sage nichts gegen so eine Aktion! Nein, ICH BIN ABSOLUT DAFÜR, aber dennoch sollte so etwas professionell organisiert werden, mit Gewerkschaften, Speditionen, BAG oder oder oder. Diese haben Erfahrungen mit solchen Sachen. Und ausserdem sitzen wir ALLE in einem Boot: Fahrer, Speditionen, Kunden etc. Daher sollten ALLE mit dabei sein! Und nicht nur die Fahrer. Das könnte vor den Unternehmern als „aufmüpfig“ rüber kommen! Die Sorge ist bei so einer ersten Aktion ist: man hat nur diese eine erste Chance! Wenn die nicht mit allen Mitteln genutzt wird, kann das nach hinten losgehen. Dies erste Aktion MUSS zwingend positive Aufmerksamkeit hervorrufen! Sonst endet es, wie diverse andere Sachen: als Lachnummer! Und das ist sicher nicht das, was man erreichen will!!

Es kann doch auch weiter wirklich nicht sein, dass man von Respekt redet, den man von außen haben will, aber nicht in der Lage ist, diesen Respekt untereinander zu praktizieren. Man will von allen anderen ernst genommen werden, schafft es aber nicht, sich gegenseitig ernst zu nehmen. Es werden Beleidigungen und Drohungen ausgestoßen, gerechtfertigte Einwände als „feige“ dargestellt, es wird sich drum gezofft, wer den besseren LKW hat, das bessere Dies Das und Jenes. Wenn Fragen kommen, die ein Neuling stellt, wird hochnäsig geantwortet, dass er das eigentlich wissen müsste. Anstatt mal von seinem hohen Ross ab zu steigen und dem KOLLEGEN die Frage zu beantworten, wird auf ihn eingedroschen. Wir haben ausnahmslos ALLE mal klein angefangen!!
Dann wiederum kommen von ERFAHRENEN Fahrern Fragen wie „Darf ich meine Fahrzeit überschreiten? “ oder „Darf ich, ohne in Besitz einer Fahrerkarte zu sein, LKW mit digitalen Tachografen fahren?“ und und und. Wenn dann noch Antworten kommen wie „Man darf ohne Fahrerkarte 15 Tage fahren. Man muss nur morgens und abends einen Ausdruck machen und diesen bei sich führen. Das hat das BAG gesagt!“ ( Halbwahrheit; man darf dies nur unter bestimmten Bedingungen machen!) oder „Klar darfst Du Deine Fahrzeit überziehen, das sind nur Richtwerte.“ dann geht bei mir die rote Lampe an! Und so was kommt von erfahrenen Fahrern? Von BERUFSKRAFTFAHRERN? Von Menschen, die tagtäglich mit zig Tonnen auf unseren Straßen auf andere Verkehrsteilnehmer losgelassen werden??? Ja nee is klar! Wenn man schon antworten will und muss, dann doch bitte korrekt und mit richtigen Fakten! Tante Google soll da schon Wunder gewirkt haben bezüglich des Erweiterns von Wissen!!!

Unsere Branche hat in erster Linie nur EIN Problem und das sind die Fahrer! Versteht mich nicht falsch. Es ist doch unstrittig, dass fast jeder nur an sich denkt. Das kann man bei Facebook am besten lesen in all den Gruppen und man merkt es doch auch auf der Straße: da wird genötigt, gedrängelt , überholt, obwohl man nur minimal schneller ist, Stinkefinger sind ein beliebtes „Hab-Dich-lieb“ (←Vorsicht Ironie!) Zeichen. Und vom guten alten Funkgerät wollen wir gar nicht erst sprechen. Da wird teils die schlimmste Fäkalsprache an den Tag gelegt, die ein Mensch hat oder aber es kommt ein dermaßen blödsinniges Gelaber dabei rum, dass man das Ding schon von allein aus macht.
Dann geht’s weiter beim Kunden: Es steigen teilweise Fahrer aus ihren LKW, die ausschauen und riechen, als wenn Wasser unbekannt wäre und die Jogginghose nachts als Schlafanzug dient. Dazu die allseits beliebten „Aldiletten“ mit löchrigen Socken drin (wenn überhaupt Socken an den Füßen sind!). Und so treten diese besahten Fahrer beim Kunden auf. Was ist das für ein Problem, sich für den Kunden eine ordentliche Jeans oder andere Hose anzuziehen? Ein sauberes Hemd oder Shirt und vernünftige Schuhe? Sich zu waschen würde das Gesamtbild sofort abrunden. Nein statt dessen wird wie ein Penner aufgetreten und geschimpft, dass man als Fahrer keinen Respekt bekommt. Na wie denn auch? Man tritt mit diesem Respekt ja nicht mal seinem Gegenüber entgegen.
Dann geht es mit dem Auftreten bei Kunden, Firmen etc. weiter. Teils großmäulig, hochnäsig und arrogant. Schimpfen beim Kunden über die eigene Spedition; was der Chef doch für’n Arsch ist, wenn man irgendwann einen Disponenten mit ner Axt im Kopf auffindet, sei man das gewesen (wurde öffentlich bei Facebook gepostet!), der Disponent ist ein Arsch und und und. Die Liste kann man ins Unendliche fortführen. Und wir wundern uns dabei, warum unser Ansehen nach außen im Ar… ist?? Doch wohl nicht im Ernst, oder? Das Schlimme daran ist: diese SCHLECHTEN Beispiele bleiben bei den Menschen als Eindruck haften und nichts anderes. Diese schlechten Eindrücke sorgen dafur, dass der Berufskraftfahrer einen so miesen Ruf hat!

Dann kommt teils hinzu, dass der LKW behandelt und damit umgegangen wird, als wenn er nichts kostet! Eine Situation ist mir erschreckend im Kopf geblieben, wo nach einem Unfall (der LKW lag im Graben auf der Seite!) gesagt wurde: „Das kann jedem mal passieren. Ist halb so schlimm!“ WAAAS? SOWAS DARF KEINEM PASSIEREN!!! Augen auf! Dieser Unfall ist deswegen passiert, weil beim abbiegen nicht genug ausgeholt wurde, obwohl Platz genug da war!
Oder es sehen die LKW von innen aus, als wenn der Fahrer Kartoffeln pflanzen wollte oder stinkt, wie ein ganzer Schweinestall und und und.

Leute…wenn sich in unserem Job was ändern soll, dann nur dann, wenn wir Fahrer uns ändern! Es gibt den schönen Spruch: „Die Speditionen sind’s selbst schuld: wer nur mit Bananen bezahlt, muss sich nicht wundern, wenn nur Affen zur Arbeit kommen!“ Den kann man auch schön abändern: „Wer sich wie ein Affe aufführt, muss sich nicht wundern, wenn er mit Bananen bezahlt wird (und wie ein Affe behandelt wird)!“
So lange, wie wir Fahrer nicht anfangen uns gegenseitig zu respektieren und wie vernünftige und zivilisierte Menschen auftreten, wird das definitiv nichts mit dem Respekt von anderen für uns und unseren Job! Und auch so lange gibt das nix mit dem besseren Lohn, dem Ansehen und den besseren Arbeitsbedingungen seitens des Chefs respektive der Speditionen! Das dürfte wohl jedem klar sein!!!

Und zu guter Letzt: Dieser Beitrag ist auf keinen Fall verallgemeinert geschrieben worden! Nicht ALLE Fahrer sind so! Es sind meine Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe! Und vor allem MEINE EIGENE MEINUNG!

In diesem Sinne!!

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