Gestern Mittag war für mich nach ausgenutzter Lenkzeit und einer 12er Schicht Feierabend auf Raststätte Zweidorfer Holz an der A2 (Fahrtrichtung Dortmund).
In der Nacht von Montag auf Dienstag ging es ja schon Richtung Berlin. Ankunft dort um kurz vor 7 und nach etwas über einer Stunde Ladezeit hatte ich noch etwas über 3 Stunden LZ für den Heimweg. Also war Zweidorfer Holz das Ziel, wenn nichts dazwischen kommen würde.
Obwohl es erst Mittag war, waren die meisten Parkplätze und Raststätten schon ziemlich voll. Viele waren scheinbar über die Ostertage dort, weil in der Nacht von Montag auf Dienstag sah es auch nicht weniger aus.
Ich fand einen Parkplatz und ließ den lieben Gott ’nen guten Mann sein; bis um ca. halb drei in der Nacht auf heute, da wollte ich weiter.
Gesagt getan. Ich zieh um halb 2 die Gardinen im LKW hoch und sehe DAS:
Es hatte sich mir gegenüber direkt einer hinter die Reihe parkender LKW gestellt, auf einen nicht vorhandenen „Parkplatz“.
Im ersten Moment war ich doch ziemlich sauer. Aber ich dachte mir, vielleicht macht der nur seiner 45er und ist dann weg. Da ich noch etwas Zeit hatte, wartete ich ab. Als ich aber dann doch los mußte, bin ich zum besagten „Blockierer“ und hab ihn aus dem Bett „geschmissen“. Er hatte keine 45er Pause, sondern schlief tief und fest. Zwar war er nicht begeistert, dass er seine Pause unterbrechen mußte, aber es half nix…er mußte da weg. Weil: rückwärts raus ging für mich auch nicht, das hinter mir auch welche quer standen. Das hatte ich bei meiner Abfahrtskontrolle schon feststellen müssen.
Der Fahrer, trotz dass er aus Ungarn kam, konnte relativ gut deutsch.
Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten und er erzählte mir, dass das seine „letzte Rettung“ gewesen wäre, hier zu parken. Auch würde er verstehen, dass er andere beim rausfahren behindert und deshalb führe er auch weg.
Meine anfängliche Wut war schnell verraucht. Wußte ich doch ob der beschissenen Parkplatzsituation, gerade auf der A2, bestens Bescheid. Andererseits….gerade wenn man die A2 fährt, muss man mit dem sehr hohen Risiko rechnen, auf Parkplätzen und Raststätten keinen Platz mehr zu bekommen. Klar, es können unvorhergesehene Situationen eintreten: Unfall mit Stau, eine Panne und und und. Aber dann muss man auch eine Alternative in Betracht ziehen: Industriegebiete zum Beispiel. Ok…in einigen Industriegebieten gibt es wohl mittlerweile Parkverbote für LKW. Das kann man natürlich nicht im Vorfeld wissen, aber ein Versuch, dort einen Standplatz zu bekommen, sollte man unternehmen.
Dann gibt es da noch Artikel 12 der VO (EG), der besagt, dass man im Ausnahmefall und ohne andere zu gefährden, seine Zeiten überziehen darf, um einen geeigneten Halteplatz zu finden. Wie gesagt: im Ausnahmefall!
Was den besagten Fahrer heute Nacht dazu gebracht hat, dermaßen ungünstig zu parken, weiß ich nicht. Aber hätte er vorher etwas nachgedacht, wäre das umparken für ihn weggefallen. Andererseits: wir alle kennen die Probleme mit einem Parkplatz
Wie gesagt: sowas kann jedem von uns passieren. Da kann sich keiner von frei sprechen, aber deswegen andere Kollegen behindern muss auch nicht sein. Daher auch mein Gedanke: Wut oder Verständnis? Ich würde sagen beides!
✔Danika’s Blog
Neu ist das nun mal nicht daß man zugeparkt wird hierzulande. Ich fahre schon gar keine Raststätten mehr an und ich versteh auch nicht warum es alle dort hin zieht. Die Duschen unter aller Sau, das Essen zu teuer, und irgend wo in deiner Nähe steht mit Sicherheit so eine blöde Kühlerkiste die die ganze Nacht krach macht.
Ich mache vor meiner Pflichtpause einen Stop , geh duschen, und shopen wenn nötig und geh dann ich Industriegebiete oder einspurige Parkplätze.
Klar ich muß gestehen daß ich am Montag weiß welche Touren ich zumindest bis Donnerstag zu erledigen habe, da kann ich dann planen und einteilen das macht es viel einfacher.
Ich hatte sogar mal einen beobachte der seinen Auflieger .in einer Rasthofkurve abgesattelt hat und mit der Zugmaschine in einen anderen Platz gefahren ist. Der gesamte Zug hätte die Durchfahrt blockiert.
Aber auf den Autohöfen schaut es auch nicht besser aus.
Es ist und bleibt ein Drama auch wenn Plätze gebaut werden, dafür werden andere wieder ohne sichtbaren Grund wochenlang gesperrt.
In neuen Ind. Gebieten werden Parkspuren mit großen Steinen „optisch gestalltet“ und so platziert daß kein Lkw dazwischen Platz findet.
Aber jammern dürfen wir nicht !!!
Einige Peditionen waren vergangenes Jahr ausgeschrieben was unser Truckerleben betraf. Arg viele habe den Weg zur Unterstützung nicht gefunden. Also nicht meckern ! :-)))
Börni, Grundsätzlich denke ich ist die Rechtslage eindeutig, es kommt auf die Kulanz des Polizisten an, sollte dieser einen schlechten Tag haben, kann er es definitiv dem Staatsanwalt vorlegen.. meistens wird sowas dann aber fallen gelassen
Ich finde es super, dass du da so besonnen reagiert hast, auch wenn es natürlich in dem Moment äußerst ärgerlich war. Dadurch, dass der Güterverkehr ja auch eher zu- als abnimmt, müsste man sich da auf jeden Fall mal etwas einfallen lassen, dass jeder LKW Fahrer in absehbarer Zeit einen vernünftigen Parkplatz finden kann.
Für diese Quer-, in Ein- und Ausfahrten- und Sonstwoparker, habe ich NULL Verständnis. Ich habe auch manchmal Probleme einen Parkplatz zu bekommen. Wenn man seine Tour jedoch vernünftig plant, kann man sich so einrichten, dass man mit großer Wahrscheinlichkeit einen Platz findet. Wenn es nicht anders geht, suche ich mir einen Autohof. Wenn garnichts geht, wird zur Not bis zum Kunden gefahren und ein Ausdruck mit Verweis auf Art. 12 VO 561/2006 gefertigt. Auch 13 Stunden Fahrzeit wurden bei einer Kontrolle in DE diesbezüglich schon aktzeptiert. In Gewerbegebiete fahre ich nur, wenn ich diese kenne.
Vor zwei/drei Wochen stand ich am frühen Nachmittag in einer regulären Parkspur. Links neben mir waren noch zwei Parkspuren frei. Ich hatte noch ein bisschen gelesen und bin dann zum Abendbrot ins Restaurant gegangen. Ich staunte nicht schlecht, dass hinter mir ein Lebensmitteltanker stand, der die beiden freien Spuren gleich mit blockierte. Welcher Nationalität der Fahrer war, weiß ich nicht, das Kennzeichen jedenfalls war ein deutsches. Wie gesagt, für solche Idioten habe ich kein Verständnis.
Was ist denn, wenn der was getrunken hätte? Und was passiert mit seiner unterbrochenen Pause? Hat das für ihn Konsequenzen?
Zum einen: wenn er was getrunken hätte, wäre das für mich ja nicht ersichtlich gewesen. In diesem Fall wäre mir nichts anderes geblieben, als die Polizei zu rufen.
WENN dieses Rangieren sein einzigster Verstoß auf seiner Fahrerkarte ist und er die Problematik des Verstoßes bei einer Kontrolle vorträgt, wird kaum ein Kontrollbeamter etwas sagen. Eventuell eine mündliche Verwarnung.
Kommt drauf an, in welchem Regierungsbezirk Du bist und an welchen Kontrollbeamten (abhängig von der Behörde) Du gerätst.