Wenn Döner essen Flipperautomaten-Feeling macht

Morgens um 10 Uhr.
Der geneigte Autofahrer vor mir, ein Herr im mittleren Alter, das Auto ein Ford Fiesta in silber, mampft sich genüsslich mit einer Hand einen Döner! Weil mit zwei Händen geht ja nich´, sonst is das mit dem Lenken so ne Sache. Da man aber nicht Döner essen, gleichzeitig lenken UND schalten kann, muss man improvisieren.
Ergebnis:
Man bleibt auf einer konstanten Geschwindigkeit, diese lag so bei 55 km/h, schaltet in den 4. Gang und läßt rollen respektive fahren. Man brauch so nicht schalten und der Döner ist sicher…bzw. das Auto is vor dem Döner sicher, denn wenn man ihn in ner brenzligen Situation mal quer durch den Innenraum schmeissen müsste, wäre die Sauberkeit in besagtem Innenraum nämlich Geschichte!

Aber irgendwie war das dann doch nicht so die optimale Lösung, denn immer, wenn er genüsslich in besagten Döner biss, von hinten gut sichtbar, schwenkte sein Auto entweder nach links in den Gegenverkehr oder aber nach rechts an teilweise doch recht hohe Bordsteine.
Das gefiel dem Herrn anscheinend dann doch so gut, dass er dies munter weiter praktizierte:
Biss in den Döner…Auto geht nach rechts…Biss in den Döner…Auto macht nen Schlenker nach links…und hin und her und hin und her!

Erschwerend kam dann nun für den Fahrer noch hinzu, dass es auf einmal ziemlich bergab ging. Was nu machen? Döner feste inne Hand halten, rechte Hand an´s Lenkrad und, GANZ WICHTIG: FUSS AUF DER BREMSE!! Denn, wir haben ja eben gelernt: schalten, essen und lenken geht zusammen nicht! So muss man dann halt versuchen, die Bremsbeläge um ein Vielfaches schrumpfen zu lassen, damit man bloß keine Gänge hin und her rühren muss!

Das Ende vom Lied:
Der geneigte, Döner essende und Auto-Flipper spielende, Fiesta-Fahrer mittleren Alters bog an einer Kreuzung nach rechts ab, besser gesagt: ER WOLLTE ABBIEGEN, wobei sein Auto mehrfach kurz ruckelte und dann den Dienst quittierte! :))
Da ich an besagter Kreuzung nach links abbiegen wollte, konnte ich mir nun das Dilemma im Innenraum des silbernen, auf Hochglanz polierten Fiesta begucken und mir ein kleines bis großes Lachen nicht verkneifen (Lachflash trifft´s da schon eher) :)) :
Der Herr mittleren Alters hatte sich an seinem Döner fest gebissen, die leckere Knoblauchsoße (wenn´s denn eine war) quoll heraus, Teile des Salat´s und des Fleisch´s hatten auch zwischenzeitlich die Position von „im Döner“ zu „auf dem dunklen Männerhemd“ gewechselt und er schaute seine Hände an, als wenn er nicht wüßte, wie die Soße dahin gekommen sei.

Vor sich hinschimpfend, die Zähne immer noch fest in den nun ziemlich lädierten Döner gekrallt, startete er sein Auto wieder, die Hände gaaanz vorsichtig an Lenkrad und Schaltknauf, um jaaa keine größere Sauerei zu veranstalten, als ja schon passiert, wobei das wohl das kleinste Problem gewesen wäre, und nu konnte die Döner essende Flipper-Fahrt weitergehen! :))

Und da sach mir noch einer, dass nur wir LKW-Fahrer die „während der Fahrt essenden Raudi´s“ sind!

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