Die Kritiker des Gigaliner haben bewusst übertrieben. Nun zeigt sich in ersten Tests eindrucksvoll, wie problemlos der Transport per Mega-Lkw funktioniert. Es sollte bald eine Genehmigung geben.
Die Gegner der Gigaliner machen es sich einfach: Sie wollen „keine Invasion der Monstertrucks“, weil diese die Straßen kaputt machen, gefährliche Verkehrshindernisse sind und zu allem Überfluss auch noch teure Infrastrukturausgaben erfordern.
Es klingt so schön einleuchtend. Das Problem ist nur: Die Kritiker der Gigaliner übertreiben bewusst.
Tatsache ist doch, dass die Riesenlaster trotz ihrer Größe nicht schwerer sein dürfen als die kleineren Lkw. Vom Gewicht der Riesen droht dem Zustand der Straßen also keine Gefahr. Außerdem wird sich das Streckennetz weitgehend auf Autobahnen und ausgebaute Bundesstraßen beschränken. Damit bleibt auch die Gefahr für andere Autos beim Überholen überschaubar.
Und zur Erinnerung: Landwirtschaftliche Fahrzeuge mit Anhängern sind bereits heute so lang wie Gigaliner. Ein „Monster-Traktor“ ist mit einer zulässigen Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde kaum langsamer als ein Lkw, der auf Land- und Bundesstraßen 60 km/h fahren darf. Er ist also ähnlich gefährlich.
Vorgeschriebene Strecken
Selbst das Argument der Bundesländer, dass die Ausgaben für großzügigere Kreuzungen und Kreisverkehre ihre Kassen zu stark belasten, taugt kaum als Blockadegrund für die langen Straßenfrachter. Die Gigaliner sind vor allem für die klassischen Logistikstrecken vorgesehen. Das bedeutet: Konzerne wie DHL oder UPS werden die Lkw vor allem zwischen ihren großen Frachtzentren pendeln lassen.
Für diese Zwecke müssen keine Unsummen in die Infrastruktur gesteckt werden. Schwer- und Gefahrguttransporte dürfen ebenfalls nur auf genau vorgeschriebenen Strecken verkehren. Ähnlich wird es auch bei den Gigalinern sein.
Die Probleme mit den neuen Lastern sind also nicht so unlösbar, dass sie als Grund für ein Verbot der Gigaliner herhalten sollten. Vor allem nicht angesichts der vielen Vorteile dieser Fahrzeuge: Kommen die Gigaliner, fahren künftig weniger Lkw auf den Straßen.
Die Umwelt profitiert vom deutlich niedrigeren Spritverbrauch und damit auch von sinkenden CO2-Werten. Die Wirtschaft von niedrigeren Transportkosten.
Auch gräbt die neue Technik – anders als von SPD und Grünen gern behauptet – dem scheinbar ökologisch korrekten Güterverkehr auf der Schiene nicht das Wasser ab. Denn schon heute sind die deutschen Schienenwege überlastet.
Wer das ändern will, müsste für Milliarden neue Trassen bauen. Dafür fehlt das Geld, wie die Diskussion um die zerbröselnde deutsche Infrastruktur zeigt. Genauso wie der politische Wille. Es ist an der Zeit, dass die Politik den Gigalinern grünes Licht gibt.
Quelle und weitere Bilder: www.welt.de