Mein 1. Mal Antwerpen

Ich hatte ne Ladung Spaltband für Herford auf´m LKW und sollte nach dem entladen gen Salzgitter in´s Stahlwerk ein Coil von 32 Tonnen laden! Meine erste Ladung mit solch hohem Gewicht! Geil! Wohin das ging wusste ich allerdings nicht. In Salzgitter sollte ich dann Feierabend machen und am anderen Morgen losbrummen.
Ich also in Salzgitter angekommen, meine Ladenummer in den Computer eingegeben und auf den Druck der Papiere gewartet. Die kamen und ich schnapp sie mir. Und wat stand drauf? Das Coil ging nach Belgien!!! Waaaaaas? Belgien??? Paaaaanik!!! Da war ich doch noch nie!!! HIIIIILFEEEEE!!!!
Ich meinen Dispo-Menschen angerufen und gefragt, ob dat so richtig wäre! Jep, sacht der, dat geht nach Oudenaarde! Ach Du Schreck!!!
„Aaaaaber,“ meinte er noch, „Rückladung bekommst Du in Antwerpen im Hafen!!“ Wat wo wie???? Antwerpen??? Wat´n dat? Kann man dat essen??? Nöööö meinte der, Du musst an Pier 127 und da zwei Coils für Meinerzhagen laden.
Och neeeee……ich hatte da ja schon keine Lust mehr! Belgien!!

Ich also geladen und mich inne Ecke gestellt zum Bubu machen. Ich sollte so gegen sieben beim Kunden sein. Ok. Hiess für mich: spätestens um zwölf in der Nacht los. Oh man! Das würde ne kurze Nacht! Gäääähn!!! 591 Kilometer!
Jesacht jetan….um zwölf losgezockelt. Die Augen mit ner ganzen Packung Streichhölzern offengehalten und Musik laut!! Fenster war auch noch auf!! Hauptsache wach!!
Gegen sieben war ich dann da und wat musste ich feststellen??? Die machen erst um acht Uhr auf!!! Da hätt ich noch glatt ne Stunde länger pennen können! Menno!!

Ich hatte mir schon Sorgen so von wegen der sprachlichen Probleme gemacht, aber das war No Problem! Die sprachen deutsch! Super!
Eben abgeladen und dann uff´n Weg gen Antwerpen! Mit nem mulmigen Gefühl inner Magengegend! Ich wußte ja garnet, wie wo was da alles so auf mich zukommt! Ich hatte nur die Angaben von meiner Dispo, dass ich im Hafen an Pier 127 zwei Ringe laden sollte. Weder ne Adresse noch wat anderes hatte ich, womit ich mein Navi hätte füttern können! Bei mir machte sich schon langsam aber sicher die Panik breit! *zitter*
Ich bin dann auf der belgischen Autobahn auf die letzte Raststätte vor Antwerpen gefahren und hab gehofft, dat mir da einer behilflich sein kann. Und zwar auf DEUTSCH!!!
Ich hatte Glück. Der Raststätteninhaber sprach fließend deutsch und erklärte mir, dass ich einfach nur nach der Piernummer fahren solle. Antwerpen hätte zwei Ringe und meine Ladestelle läge an Ring sowieso. Ich müsse nur noch auf die Nummer auf den Schildern wachten und dann dahin fahren, wo 127 wäre. Cool!! Der hat mir echt geholfen!!
Ich mich mit nem wesentlich besseren Gefühl wieder auf die Reise gemacht und nach gut ner halben Stunde hatte ich dann die Ladestelle auch gefunden. Ab zum anmelden. Da sagte man mir, ich solle auf den Parkplatz fahren, ich würde da abgeholt. Okeee……woll´n wa dat ma machen!
Nach zehn Minuten kam dann einer und brachte mich zu der Halle, wo ich laden sollte. „Fahr schonmal rein und mach offen!“ Alles klärchen. Ich schmeiss meinen LKW an, fahre in die besagte Halle und wunder mich noch, wo da der Kran ist! Zwei Coils = ein Kran zum beladen! So kannte ich das!!! Aber ich sollte nun die belgische Art einer Coilverladung kennenlernen. Mit nem Gabelstapler!
Mit nem Stapler Coilen laden? Dat sollte mir wat geben! Ich meine Skepsis dem Verlader verklickert. Der lacht und sacht: „Mach die Seite auf, Bretter und Rungen raus und dann geh zur Seite!“ Oh jeeeee…..ich schon Panik um meinen Auflieger! Die lassen die Ringe sicher reinfallen! Dann isser kaputt!
Nöööö…ham se nich´! Die ham mit dem Stapler jeden Ring einzeln ganz vorsichtig von der Seite in die Mulde gelegt und ich konnte sie sichern. Dat hatte ich auch noch nicht gewußt! Aber….man lernt nie aus!
Mittlerweile war ich über 12 Stunden unterwegs und hatte gute 10 Stunden Fahrzeit uffe Uhr. Das hiess für mich: FEIERABEND!!!! Und das Beste: Ich musste mit der Ladung erst am anderen Tag um sechs beim Kunden in Meinerzhagen stehen. 287 Kilometer. Gute 4 bis 4,5 Stunden. Geil! Endlich mal ne lange Pause. Mit nem Blick uffe Uhr, es war dann nu kurz vor eines am Mittag, konnte ich mir nun im Hafen einen schönen Parkplatz suchen und Schicht machen. Das hab ich dann auch getan.
Halb zwei des Nachts sollte es wieder losgehen. Ich hatte nu fast 12 Stunden Pause vor mir! Absolut geil!!! Ich hab meinen LKW abgeschlossen und bin ganz gemütlich durch den Hafen spazieren gegangen. Und hab die Ruhe genossen!!!

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