Seit meinem letzten Blog-Post is ne Menge Zeit verstrichen. In der Zeit ist aber auch ne Menge passiert. 😀
Am 23.05.2013 war meine letzte Prüfung für den Meister. Und ich war absolut rappelig und nervös. 15 Minuten Rede und Antwort stehen. Das können laaaaange 15 Minuten werden. Aber ich hab´s geschafft: nach einem Jahr und 3 Monaten mit einer Menge Lernstress, Stress an sich, vielerlei Probleme und Sorgen und und und ist es geschafft. Ich bin nun Geprüfte Industriemeisterin Fachrichtung Kraftverkehr (Kraftverkehrsmeisterin)!
Am 01.06.2013 habe ich zusätzlich eine neue Arbeitsstelle angefangen. Diesmal keine Spedition mehr, sondern Werkverkehr. Allerdings ist es ein kleiner LKW! Und soll ich Euch wat sagen? Ich geniesse es mal nem Kleinen zu fahren! Keinen Stress mit Länge, Breite, Höhe; ich komme überall hin :b und auch so ist es definitiv entspannter.
Die Arbeitszeiten sind noch dazu absolut Fahrerfreundlich: von morgens halb vier bis mittags um 12, kann aber auch mal länger werden, aber die Regel ist das nicht! Das Schöne ist, man hat den ganzen Nachmittag noch vor sich! Der Verdienst ist super! Und das Schöne dabei: 40-Stunden-Woche und Tarif! Und zu guter Letzt: der Arbeitsplatz ist keine 4 Kilometer von mir daheim!
Meine Kollegen sind super, das Betriebsklima ist echt positiv gewöhnungsbedürftig. z.B. ich bin mit meinem Kleinen an die Rampe gefahren und noch bevor ich ganz stand, hat mein Kollege den LKW schon offen gemacht und angefangen auszuladen. Auf meine Frage, was er da mache, kam „Ich helfe Dir, damit Du Feierabend machen kannst!“ Man kann sich mein Gesicht vorstellen: große Augen und Fragezeichen im Gesicht!
Und auch so ist es was ganz anderes, als in einer Spedition (wenigstens wie in den Speditionen, die ich kennen gelernt habe). Mein Chef (dutzen war am ersten Tag schon angesagt) ist korrekt und wenn was ist, dann wird das erledigt. Das ganze Betriebsklima ist einwandfrei! Da können sich noch ne Menge Fahrer-„Kollegen“ eine Scheibe von abschneiden. Nicht GEGENEINANDER sondern MITEINANDER!! Die Firma legt absoluten Wert auf Kollegialität und vernünftigen Auftritt bei den Kunden! Und wehe nicht!
Das Fahren dort ist aber auch nur „vorübergehend“. Da betriebsintern noch diverse Veränderungen anstehen, werde ich dann in die Disposition gehen und Fuhrpark technisch weiter machen. Also nicht lange den „Kleinen“ fahren.
Ich finde die Kommentare von Bekannten, Freunden und Kollegen ganz lustig, wenn sie meinen, mich „aufziehen“ zu müssen, weil ich ja nu keinen großen LKW mehr fahre. Aber warum sollte ich mich dafür „schämen“? Womit ich mein Geld verdiene, ist mir doch egal. Ob´s nun ein großer oder ein kleiner LKW ist, wenn das Geld stimmt, passt das schon!
Ganz lustig finde ich dann auch Kommentare von angeblichen Kollegen, die der Meinung sind, nur weil ich nun nen kleinen LKW fahre und dann auch noch nen Meistertitel hab, wäre ich total blöd. Ohne im Besitz von Hintergrundwissen zu sein, das meine Entscheidung SO ausgefallen ist! Frei nach dem Motto: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fre… halten!“Und am meisten hat mich ein Spruch zum lachen gebracht: „Und sowas wird von der Arge gefördert!“ Keine Ahnung von irgendwas, aber mal seinen unqualifizierten Senf dazu gegeben! By the way: den Meister hab ich selbst bezahlt! Und das war ganz schön teuer!
So und nun werde ich mich meinem Feierabend widmen und mich schon mal auf die kurze aber warme Nacht vorbereiten. Aber das wird nicht schwer: Ich hab Spass an und in meinem Job!